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Polemik contra Falknerei |
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Die Falknerei sieht sich mit steter Regelmäßigkeit der Polemik selbsternannter Greifvogelschützer und puristischer Artenschutz-Ideologen ausgesetzt. Ziel ist die bewußte Fehlinformation von Öffentlichkeit und politischen Entscheidungsträgern, um die verhaßte Beizjagd und Greifvogelhaltung zu "bekriegen" (leider ist kein anderes Wort dafür zutreffender!). Mit rationaler Schutzbemühung oder auch nur naivem Weltverbesserungsstreben haben die Vorwürfe und Vorhaltungen nicht im mindesten etwas zu tun.
Als besonders prominente Anti-Falknerei-Propagandeure tun sich immer wieder die Ideologen des Komitees gegen den Vogelmord e.V. hervor. Dies hat bereits Tradition, verbinden Falkner mit dieser Vereinigung doch Namen wie Dr. Schneider oder Helmut Brücher, beides selbsternannte Greifvogelexperten, die sich als die Gralshüter der Antifalknerszene in Deutschland verstehen. Die junge Generation des Komitees scheint es ihren Altvorderen nun gleichtun zu wollen. Nicht anders ist das Positionspapier "Falknerei - fragwürdiges Brauchtum" auf der Internetseite des Komitees zu bewerten. Mit an Impertinenz grenzender Dreistigkeit werden darin Unwahrheiten über die Falknerei und Greifvogelhaltung in Deutschland verbreitet; die nachfolgenden Beispiele mögen dies verdeutlichen [Originalzitate in kursiv]:
"In Deutschland werden rund 80.000 Adler, Habichte, Falken und Eulen in Tierparks, Burgfalknereien und bei den ca. 1.500 privaten Falknern gehalten."
Trotz mehrmaliger Aufforderung, seine Zahlen zu verifizieren, blieb das Komitee bisher Beweise für diese absurde Behauptung schuldig. Selbst dem Bundesamt für Naturschutz liegen vergleichbare Zahlen nicht vor, da es kein zentrales Register der in Falknerhand gehaltenen Greifvögel gibt. Worauf also begründet das Komitees seine Behauptung? Selbst bei fehlendem Mathematikverständnis sollte jedem Vogelschützer klar sein, daß diese Gleichung nicht aufgehen kann, hieße das doch, daß bei den 1500 Falknern im Schnitt über 50 Greifvögel stehen müßten. Tatsächlich aber sind es im Schnitt nicht mehr als 3 Vögel pro Falkner (und darin sind bereits die Zuchtbestände der kommerziellen Großzüchter eingerechnet).
"Angekettet verbringen die stolzen Vögel ihr Leben als Statussymbol ihrer Herren oder als Attraktion in sog. Falkenshows."
Man kann zu Schaufalknereien stehen wie man will, ich persönlich lehne sie ab, eines jedoch ist sicher: Angekettet wird dort kein Vogel. Die falknerische Anbindehaltung (nicht anderes ist hier gemeint) ist eine anerkannte Haltungsform für Greifvögel, die regelmäßig, mindestens jedoch jeden zweiten Tag, Freiflug erhalten (vgl. Mindestanforderungen an die Haltung von Greifvögel und Eulen von 1995). Da dies nur zu gut auch dem Komitee bekannt ist, ist diese Aussage nichts anderes als der Versuch, wider besseren Wissens mit einer Diffamierung Politik zu machen.
"Bei einem großen Teil dieser Tiere handelt es sich um Wildfänge, die als Nestlinge oder Altvögel gefangen und anschließend zum Beizvogel abgerichtet werden."
Diese Aussage ist eine glatte Lüge. Tatsächlich stammen heute nachweislich alle Greifvögel aus Nachzuchten, ausgenommen den wenigen Habichten, die nach § 22 Abs. 4 BJG legal ausgehorstet oder als Problemfälle aus Birkwildreservaten gefangen und an Falkner weitergegeben werden. Und natürlich ist ein Nestling auch kein Wildfang. Daran erkennt man den Unterschied: Falkner müssen ihre Qualifikation in einer staatlichen Prüfung nachweisen. Vogelschützer ernennen sich selbst zu Experten, ohne je einen Greifvogel näher als aus 50 Meter Entfernung im Fernglas gesehen zu haben.
"Der Verlust sämtlicher Lebensgewohnheiten führt dabei regelmäßig zu schweren Verhaltensstörungen und z.T. auch zum Tod der Tiere. Bedenkt man, daß Greifvögel in Revieren von bis zu 150 Quadratkilometern Größe leben und täglich mehrere Stunden in der Luft verbringen, wundert es kaum, daß sich die Tiere in Falknerhand oft zu hospitalistischen Verhaltenskrüppeln entwickeln."
Das hatten wir doch schon einmal, mancher wird sich noch an das Kost'sche Pamphlet "Falknerei: Illusion mit Verhaltenskrüppeln" erinnern. 30 Jahre sind seitdem vergangen, aber sie sind nicht schlauer geworden, die Damen und Herren vom Vogelschutz. Die Wahrheit ist, daß bei Geifvögeln keinerlei Verhaltensstörungen, wie man sie von anderen Tierhaltungen her kennt, z.B. Koppen oder Weben bei Pferden, Zungenspielen bei Rindern oder Federrupfen bei Papageien, bekannt sind. Auch kann die falknerische Haltung als solche bei sachgemäßer Ausführung nicht den Tod eines Greifvogels bedingen. Nur folgerichtig kann auch nach dem in Fachkreisen allgemein anerkannten Bedarfsdeckungs- und Schadensvermeidungskonzept nach TSCHANZ keine Tierschutzrelevanz der Beizjagd hergeleitet werden. Mehr noch: Dr. Tom Cade, die Kapazität in Sachen Falconiformes weltweit, geht sogar noch weiter, indem er sagt, daß es verwunderlich sei, wie der Wanderfalke über die Jahrtausende der falknerischen Haltung der Domestikation entgehen konnte. Tatsächlich nämlich sei er wie geschaffen für die Haltung in Menschenhand.
Von dieser geballten Macht wissenschaftlichen Widerspruchs lassen sich die selbsternannten Greifvogelexperten des Komitees gegen den Vogelmord erwartungsgemäß nicht beeindrucken. Auch davon nicht, daß sie seit Jahren den Beweis eines Greifvogels mit Verhaltensstörungen schuldig bleiben. Für sie gibt es nur eine Wahrheit: die eigene!
Übrigens: Das früher zuweilen aufgetretene Syndrom der "Dicken Hände" wird heute gemeinhin als stoffwechselbedingte Erkrankung des Wildfangs aufgefaßt. Seitdem keine Wildfänge mehr in der Falknerei verwendet werden, spielt die Erkrankung in der Greifvogelhaltung hierzulande keine Rolle mehr.
Fortsetzung |
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Autor: Peter N. Klüh |
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Datum der Veröffentlichung: 15. Februar 2006 |
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Letztes Update - 23.05.2018 |
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