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Einführung in das Schrifttum des DFO
Der Deutschen Falkenorden blickt auf eine fast 80jährige Vereinsgeschichte zurück; nahezu ebenso alt ist das Schrifttum des Ordens. Bereits zur offizielle Ordensgründung in Leipzig im Mai 1923 erschien eine erste Schriftensammlung über das Wesen der Falknerei und Beizjagd. Schon während der Gründungsversammlung in Leipzig hatte man im Vorstand über ein modernes Lehrbuch der Falknerei sowie die Notwendigkeit eines ordenseigenen Nachrichtenblattes diskutiert. Letzteres sowohl aus Gründen des Informationsaustausches untereinander als auch, um die über das ganze Reich verstreuten Mitglieder enger an den Orden und seine Interessen zu binden. Es war der neue und umtriebige Ordensmeister H. Schrader, der sich im zweiten Halbjahr 1923 dieser Aufgabe annahm.

"Der Ordensfalke"
Nach mehrwöchiger Vorarbeit kam zu Neujahr 1924 die erste, wenn auch bescheidene Ausgabe von "Der Ordensfalke - Zeitschrift des Deutschen Falkenordens e. V." an alle Ordensmitglieder zum Versand. Schrader, der in Personalunion als Verleger und Schriftleiter fungierte, ging in der trügerischen Hoffnung, daß ihm die Mitglieder seine Bemühungen schon honorieren würden, finanziell in Vorleistung und bezahlte die Produktion zunächst aus eigener Tasche. Im Pro Domo zum ersten Ordensfalken brachte er seine Vorstellungen von der Inhaltlichkeit der Ordenszeitschrift folgendermaßen zum Ausdruck: "Insbesondere sind vorläufig Beiträge erzählenden Inhalts aus dem Falknerleben, von unseren Tagraubvögeln und deren Leben und Treiben erwünscht. Dagegen bitten wir, vorläufig Streitfragen und Polemiken zu vermeiden und ebenso Klagelieder über die Not der Zeit und Zeit der Not vorläufig beiseite zu lassen. Unser "Ordensfalke" soll uns nur Erfreuliches und Erbauliches bringen, nicht nur unsere verehrten Mitglieder sollen ihn lesen, nein auch ihre Gattinnen und Kinder und anderen Angehörigen". Im Februar 1924 gab er die zweite, etwas aufwendigere und umfangreichere Nummer des "Ordensfalken" heraus, vier Wochen später, am 1. März, die dritte. Wieder stellte Schrader allen Mitgliedern ein Exemplar frei Haus zu und wieder übernahm er die Druck- und Verlagskosten auf eigene Rechnung. Nur durch die "Zubuße von 300 Goldmark" war es ihm möglich, die Ordenszeitschrift zu erhalten. Die zunehmende Geldnot des Ordens nötigte zum Handeln. Um das Überleben der Ordenszeitschrift zu sichern, mußten andere Einnahmequellen gefunden werden, u. a. die Freischaltung von Werbeflächen, die ein Teil der Druckkosten, erstmals für die Aprilausgabe, refinanzierten. Die letzte Ausgabe des „Ordensfalken" im Vorfeld der zweiten Ordenstagung im August 1924 in Berlin, als Doppelnummer 7/8. Als sich Schrader auf der Versammlung in Berlin (unbewiesenen) Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit einem Grundstückkauf für den Orden ausgesetzt sah, erklärte er wutentbrannt seinen Rücktritt von allen Ämtern und gleichzeitig den sofortigen Austritt aus dem Orden. Mit seinem spontanen Verlassen des Saales nahm auch das erste Kapitel der Zeitschrift des Deutschen Falkenordens ein abruptes Ende. Vom "Vater des Ordensfalken" ward in Sachen Falknerei nie wieder etwas gehört.

"Die Falknerei"
Im folgenden Jahr traf sich der Orden wieder zur Mitgliederversammlung in Berlin. Mit Cl. Nakoinz vom Berliner Föhren-Verlag wurde ein neuer und hoffnungsvoller Schriftleiter für die Ordenszeitschrift gefunden. Um dem vormaligen Schriftleiter (und Verleger!) Schrader keine Vorlage für einen Rechtsstreit zu geben, entschied man sich, den Namen der Ordenszeitschrift in "Die Falknerei - Zeitschrift für die gesamte Beizjagd" umzubenennen.

Das erste Heft der "Falknerei" erschien Ende Juni 1925, eben noch rechtzeitig zur Vorstandssitzung des Ordens am 28. Juni in Düsseldorf. Im Format reduziert auf oktavo, war Nakoinz eine kleine aber feine Erstausgabe gelungen, mit Beiträgen schwerpunktmäßig praktischen Inhalts. Da es weder mehr einen Zeitschriftenfundus gab, noch einen spendablen Idealisten à la Schrader und sich auch die Löcher in der Ordenskasse noch nicht wieder gefüllt hatten, war man im Vorfeld der Produktion mit dem Verlag übereingekommen, daß ausschießlich jener das verlegerische Risiko zu tragen hatte. Die Folge dieser kaufmännisch sicherlich richtigen, ordenspolitisch allerdings fragwürdigen Entscheidung war, daß die Ordenszeitschrift nicht mehr kostenlos an jedes Mitglied verschickt werden konnte. Der Verlag setzte den Bezugspreis auf 70 Pfennige fest. Da sich die finanziellen Verhältnisse der meistens Ordensmitglieder, trotz der Stabilisierung der deutschen Währung, gegenüber 1924 nicht maßgeblich verbessert hatten, eher im Gegenteil, ließ die Zahlungsmoral vieler Mitglieder erneut mehr als zu wünschen übrig. Wie zuvor Schrader war es auch dem Föhren-Verlag nicht möglich, seine Druck- und Verlagskosten zu erwirtschaften, was das Unternehmen zu einem vorzeitigen Ende der Zusammenarbeit mit dem Orden bewog. Wenigstens jedoch stand Nakoinz weiter als Schriftleiter zur Verfügung.

Zum Jahreswechsel 1925 erschien die zweite, ebenfalls sehr ansehnliche Ausgabe der "Falknerei" im Verlag L. Holzwarth, einem Buchhändler aus Bad Rothenfelde im Teutoburger Wald. Obgleich über die getroffenen verlegerische Vereinbarungen nichts mehr bekannt ist, spricht vieles dafür, daß auch hier finanzielle Probleme auftraten. Zumindest wurde mit diesem zweiten Heft das Erscheinen der "Falknerei" eingestellt.

Nachdem nun innerhalb von nur zwölf Monaten zum dritten Mal der Versuch, ein ordenseigenes Mitteilungsblatt zu unterhalten, gescheitert war, ließen im Vorstand die Anstrengungen, einen neuen Verleger zu finden, merklich nach. Erschwerend kam hinzu, daß der allseits gelobte Cl. Nakoinz nicht weiter als Schriftleiter zur Verfügung stand. So verging das Jahr 1926, ohne daß eine neue Ordenszeitschrift erschien.

"Deutscher Falkenorden"
Nachdem sich der Orden über die ersten Jahre innerlich gefestigt und auch die Fluktuation der Mitglieder nachgelassen hatte, begann die von Gauleiterobmann Renz Waller bereits 1923 eingeleitete Dezentralisierung des Ordens in Gaue zu fruchten. Insbesondere die mitteldeutschen Landesverbände, Thüringen und Sachsen, erfreuten sich regen Zuspruchs. Es war denn auch im Kreis der berühmten Geraer Gruppe um Kanisch, Engelmann, Kleinstäuber, Blau, Seidel, Krone und Krummhaar, in dem die Idee einer neuen Ordenszeitschrift geboren wurde. Zuerst nur als Nachrichtenblatt des Gaues Thüringen geplant, erscheint die erste Ausgabe des neuen Vereinsorgans "Deutscher Falkenorden" im Januar 1927 unter der Schriftleitung und im Verlag von Fritz Blau. Fritz Blau war ein Glücksfall für den Orden. In den fünf Jahren seiner Herausgeberschaft (von 1927 bis Anfang 1932) erschienen unter dem Logo des "berittenen Beizjägers" aus Tappes "Weydwerck und Federspiel" nicht weniger als 22 Ausgaben der Ordenszeitschrift, die in ihrer Kontinuität die sechzigjährige Tradition der Zeitschrift "Deutscher Falkenorden" begründeten.

Bedingt durch den Rücktritt Blaus, es gab persönliche Animositäten zwischen Renz Waller – dem neuen Ordenmeister - und ihm, erschien im Verlauf des Jahres 1932 keine Ausgabe des "Deutschen Falkenordens". Erst auf der Geraer Ordenstagung im Herbst 1932 wurde mit Friedrich Graf Mensdorff-Pouilly, einem langjährigen Weggefährten Renz Wallers, ein neuer Schriftleiter gekürt. Längst vergangen waren die Zeiten, daß mit dem Ausscheiden eines Schriftleiters das Ende der Ordenszeitschrift zu befürchten stand; und auch die Finanzierung hatte man schon lange in den Griff bekommen. Bereits seit 1928 (Heft 4 des 1. Jahrgangs) gab man die Ordenszeitschrift im Eigenverlag "Deutscher Falkenorden" heraus.

Graf Mensdorff-Pouilly knüpfte nahtlos an die gute Arbeit seines Vorgängers an und griff in jeder Hinsicht auf die bewährte Tradition von dessen Hefte zurück. Jeweils fünf Ausgaben 1933 und 1934 sowie ein weiteres Heft (Nummer 1) 1935 sind Beleg für seine aktive und anerkannt gute Herausgeberschaft. Die den "Gleichschaltungsbestimmungen" entsprechende Umgruppierung einiger Ämter des Ordensrates hatte dann aber zur Folge, daß Graf Mensdorff " seine beiden Ämter (Schriftleiter und Gaumeister Süddeutschland) Anfang 1935 niederzulegte. Der politischen Entwicklung im Deutschland der 30er Jahre konnte man sich auch im Deutschen Falkenorden nicht entziehen.

Zum Nachfolger Graf Mensdorffs wurde Freiherr Arnold von Vietinghoff-Riesch, Schloß Neschwitz über Bautzen, der letzte königliche Forstmeister Sachsens, benannt. Mit seiner Übernahme der Schriftleitung endet das erste Kapitel der Zeitschrift "Deutscher Falkenorden", die durch Einheitlichkeit in Größe, Schriftbild, Papier, Aufbau und weitestgehend auch (geringem, meist 4-seitigem) Umfang gekennzeichnet war. Mit neuem Titelschriftzug, gedruckt auf Bilderdruck-Papier und reduziert auf Din A5-Format erschien das März/April-Heft 1935, erstmals dann in A4-Größe, dem "immerwährenden" Standardformat der Ordenszeitschrift bis 1982, das Heft 3, 1935. Mit der Ausgabe dieses letzten Heftes übergab von Vietinghoff-Riesch die Schriftleitung an Max Adolff Pfeiffer, Dresden, den Direktor der Meißener Porzellan-Manufakturen. Als Obmann für Kunst im Orden hatte sich Pfeiffer. Der von ihm herausgegebene Jahrgang 1936 (mit vier Heften) kennzeichnet sich auf den ersten Blick anhand der neuen Titelgrafik aus Feyerabendts "Neuw Jag vnnd Weydwerck Buch" auf dem Frontispiz. Die Berufung Pfeiffers zum Direktor auch der Berliner Porzellan-Manufakturen beendete Anfang 1937 seine redaktionelle Tätigkeit nach nur einem Jahr.

Mit der Ausgabe von Heft 1, 1937, übernahm der gerade promovierte Biologe Dr. Heinz Brüll, Hamburg, die Schriftleitung der Ordenszeitschrift. In die Jahre seiner Herausgeberschaft fiel die wichtigste Entwicklung des Deutschen Falkenordens in den Vorkriegszeit. Bedingt durch den mit der Machtübernahme Adolf Hitlers einhergehenden politischen und gesellschaftlichen Wandel, mit der verordneten Förderung und Pflege allen germanisch-völkischen Brauchtums, erlebte die Falknerei, die man hier einordnen zu dürfen glaubte, in Deutschland einen nicht für möglich gehaltenen Aufschwung. Beredte Zeugnisse dieser neuen Falknerei-Begeisterung sind die Ordenszeitschriften seit Ende 1937. Nun gedruckt auf teurem, mattgestrichenem und chlorgebleichtem Papier wurden die Hefte zunehmend umfangreicher. Bestanden die vier Ausgaben des Jahrgangs 1936 noch jeweils nur aus 12 Druckseiten, waren es im Jahr 1937 schon zusammen 113 und 1939 sogar 239 Seiten. Doch nicht nur am Umfang, auch inhaltlich machte sich das gestiegene Ansehen und die gewichtigere Bedeutung des Ordens bemerkbar: weg vom Vereinsblatt entwickelte Dr. Brüll die Ordenszeitschrift zu einem sachlich wie fachlich repräsentativen Publikationsorgan von internationaler Reputation. Namhafte Autoren des In- und Auslandes erwiesen dem Orden durch profunde Aufsätze über Falknerei, Greifvogelschutz und - in zunehmendem Maße - Greifvogelkunde ihre Verbundenheit. Auch hinsichtlich der äußeren Aufmachung der Ordenszeitschrift ging Dr. Brüll neue Wege. Mit der bewährten Routine des einheitlichen Frontispiz brechend, gab er (zusammen mit Stabsleiter Dr. Walter Schlüter, Dortmund) zur Internationalen Jagdausstellung in Berlin das vierte Heft des Jahrgangs 1937 mit einem bildbedruckten Titeldeckblatt heraus - seinerzeit ein Novum, gleichsam aber der Beginn einer bis heute währenden Tradition.

Der Kriegsausbruch im September 1939 bedeutet für den Deutschen Falkenorden, wie für die gesamte Nation, einen schweren Einschnitt. Das gesellschaftliche Ordensleben kam schon bald gänzlich zum Erliegen; Ordenstagungen, Ausstellungen und Schauveranstaltungen waren fortan untersagt. Trotz der stetig schwieriger werdenden Kriegsverhältnisse erschienen auch 1940 nochmals zwei nach Form und Inhalt beachtliche Doppelhefte mit wertvollen Beiträgen. Da Dr. Brüll mit Beginn des Krieges zu den Waffen gerufen wurde, übernahm vorübergehend Stabsleiter Dr. Schlüter die Schriftleitung. Niveau und Qualität der Ordenszeitschrift blieben auch in den folgenden drei Jahren, in denen Dr. Brüll und Dr. Schlüter gemeinsam die redaktionelle Arbeit leisteten, erhalten - wenn auch die Hefte in reduziertem Umfang erscheinen mußten. Schon die letzte Kriegsausgabe, das Jahresheft 1943, konnte im Februar 1943 nur noch mit einer Ausnahmegenehmigung des Reichspropagandaministeriums gedruckt werden. Hernach unterlag auch die Ordenszeitschrift dem allgemeinen Papierdruckverbot.

Der Krieg war zu Ende und Deutschland lag am Boden. Jedoch bereits Ende 1948 war der Wiederaufbau des Ordens in vollem Gange und auch von der Ordenszeitschrift war schon wieder die Rede. Ob der bescheidenen finanziellen Möglichkeiten des Ordens dauerte es jedoch noch bis Anfang 1950, bis daß die erste Nachkriegsausgabe, Heft 1/2 1950, erscheinen konnte. Obgleich in Umfang (21 Seiten) und Format (16 x 23,5 cm) bescheiden, war Schriftleiter Dr. Schlüter vor allem inhaltlich ein beachtlicher Neuanfang gelungen. Indes die geplante zweite Doppelnummer des Jahres 1950 mußte aus finanziellen Gründen unterbleiben und auch in den beiden Folgejahren konnte kein neues Heft realisiert werden. Erst zur 2. Nachkriegstagung in Verden an der Aller konnte Dr. Schlüter mit dem Doppeljahrgang 1952/53 ein neues Heft präsentieren. Der nächste Jahrgang (1954) erschien weitere zwei Jahre später, zur "Internationalen Jagd-Ausstellung" in Düsseldorf, auf der sich der Deutsche Falkenorden erstmals nach dem Krieg wieder mit einer Falknereischau präsentierte. In den Folgejahren, ausgenommen 1958, 1970 und 1976, erschien die Zeitschrift "Deutscher Falkenorden" als Annuarium, seit 1965, nach einen von Vorschlag Dr. Schlüters, untertitelt "Jahrbuch für Falknerei, Greifvogelkunde und Greifvogelschutz" - Tradition seit dieser Zeit.

Es war auch im Jahr 1965, daß Dr. Schlüter, der bewährte Herausgeber und Schriftleiter der Ordenszeitschrift seit 1940, nach 25jähriger Amtszeit - krankheitsbedingt - die Redaktion in jüngere Hände legen mußte.Nach Franz-Joseph Buschmann, der das ausgezeichnete Jahrbuch 1966 redigierte, übernahm 1967 Ordenskanzler Dietrich Gutt, Essen, die Schriftleitung. Die vier Jahrbücher seiner Verantwortung (1967-1970/71) sind gekennzeichnet durch einen schlichten blauen Kartoneinband ohne Titelbild. Und dennoch: wohl unscheinbar im äußeren, bieten die "blauen Jahrbücher" deutsche Falknereiliteratur auf höchstem Niveau; in Sonderheit Klaus Müllers Übersetzung von Jack Mavrogordatos Kurzschwingen-Klassiker "A hawk for the bush" (abgedruckt in drei Teilen 1967-1969) verdient in diesem Zusammenhang Erwähnung.

Die Jubiläumsausgabe "50 Jahre Deutscher Falkenorden" erschien 1973 unter Schriftleiter Horst Dansberg, Osterode. In den folgenden Jahren oblag die Schriftleitung Horst Bahlow, Cölbe, (1974-1978) und Hans-Jürgen Dreyer, Reinbek, (1979-1982). Waren es in den 50er und 60er Jahren vornehmlich falknerische, falknereihistorische und greifvogelkundliche Beiträge, die die Inhalte der Jahrbücher prägten, nötigten die gesellschaftlichen Veränderung der Zeit, der dramatische Rückgang der Greifvogelpopulationen und damit einhergehend die zunehmend lauter und zahlreicher agitierenden Falknereikritiker zum Umdenken über die Darstellung der Falknerei und die Selbstdarstellung des Ordens im Jahrbuch. Es galt, verstärkt die schon Ende der 50er Jahre auf Greifvogelschutz, falknerische Selbstbeschränkung und verbandsübergreifende Kooperation ausgerichtete Ordenspolitik sowie die Erfolge in Zucht und Auswilderung (besonders des Wanderfalken) hervorzuheben.

Nach dem Rücktritt von Dreyer mit der Herausgabe des Jahrbuches 1982 übernahm ein Redaktionsausschuß die redaktionelle Bearbeitung des Jahrbuchs. Ihm gehörten an Henning Bahlow, Albert R. Gattung, Dr. Wilhelm Hammer, Gerhard Meyer, Klaus Müller und Prof. Dr. Christian Saar. Äußere Kennzeichen ihres ersten Jahrbuchs (1983) waren ein neuer Titel, "Deutscher Falkenorden: Berichte über Falknerei, Greifvogelschutz und Greifvogelkunde", und ein auf 27 x 21 cm verkleinertes Format – bis 1998 Standardformat der Ordenszeitschrift. Nach einer weiteren Ausgabe übernahmen 1985 Klaus Köpcke, Oldenburg, und im Jahr darauf, 1986, Frank Rakow, Osdorf, und Hans-Albrecht Hewicker, Bullenkuhlen, die Schriftleitung. Mit dem Erscheinen des Jahrbuchs 1987 im Frühjahr 1988 endete die sechzigjährige Tradition der Zeitschrift "Deutscher Falkenorden", die über drei Generationen die Herzen der deutschen Falkner bewegte. Die gestiegenen Kosten, aber auch und vor allem der Wunsch nach Professionalität und Modernität, bewegten den Vorstand, die Verlagsrechte der Ordenszeitschrift Ende 1988 an den Verlag J. Neumann-Neudamm, Melsungen, abzutreten.

"Greifvögel und Falknerei"
Im Antlitz des 1000. in Reihen des Deutschen Falkenordens gezüchteten Wanderfalkens präsentierte sich die Ordenszeitschrift 1989 mit neuem Namen: "Greifvögel und Falknerei - Jahrbuch des Deutschen Falkenordens". Es war unter der bewährten Redaktion von Frank Rakow und Hans-Albrecht Hewicker, daß sich "Greifvögel und Falknerei" in den Folgejahren mehr und mehr zu einem national wie international renommierten Publikationsorgan mauserte - nicht zuletzt ablesbar am immer seitenstärker werdenden Umfang der einzelnen Hefte und an den verlegten Stückzahlen. Betrug die Auflage der frühen Nachkriegsjahrgänge noch 1000 Stück, der Jahrgänge in den 70er und 80er Jahren im Schnitt 1500 Stück, erhöhte sich die Anzahl der abgegebenen Exemplare seit 1989 auf mehr als 2000 pro Jahr.

Die Ansprüche an moderne Logistik und Versand ließen es 1998 vernünftig erscheinen, „Greifvögel und Falknerei" als gebundenes Buch erscheinen zu lassen. Der Verlag hatte zudem ein verkleinertes Format (17x24 cm) gewünscht, das sich seit nunmehr drei Jahren bewährt. Der Umfang der letzten Jahrbücher (mit über 200 Seiten) macht deutlich, das die positive Entwicklung der Institution „DFO-Jahrbuch", als das einzige gedruckte deutsche Falknermedium, ungebrochen ist. Für diese erfreuliche Entwicklung garantiert seit nunmehr 15 Jahren Hans-Albrecht Hewicker.
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