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Am 12. und 13. Dezember 2003 fand im Hasenstrick im Zürcheroberland die diesjährige Tagung der Schweizerischen Falkner-Vereinigung statt. Dieses Jahr stand die Tagung allerdings unter besonders erfreulichen Vorzeichen. Handelte es sich doch um das vierzigjährige Jubiläum der Gründung der SFV. Und zum zweiten, nicht weniger erfreulich, konnte unser Präsident Herr Toni Lutz für seine vierzigjährige Präsidentschaft in der SFV geehrt werden. Es gibt landesweit wohl kaum eine andere Vereinigung, die seit ihrer Gründung und das über vierzig Jahre, auf den selben Vorsitzenden zählen kann. Es liegt mir fern, unseren Präsidenten Toni Lutz als Sesselkleber bezeichnen zu wollen. Im Gegenteil. Es ist, neben anderen, vor allem Tonis Verdienst, dass die Schweizerische Falkner-Vereinigung und die ganze Falknerei in der Schweiz als solche, heute das ist, worauf wir alle stolz sein können. | |
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Gruppenbild mit Dame (vlnr: Hugo Büchler, Hermann Schwab, Daniel Kleger, Präsident Toni Lutz, Pierre Basset mit Gemahlin, Jürgen Schuster und Klaus Agten). |
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Denn es war Toni, der zu einer Zeit, als der Schreibende noch „hinter dem Bettlihorn" war, die wenigen und geografisch sehr zerstreuten Falkner der Schweiz sammelte und als Vereinigung organisierte. Trotz seinen guten Beziehungen zum Deutschen Falkenorden war es Tonis Anliegen, die Schweizerische Falknervereinigung weniger feudal zu gestalten. Dank seinem politischen Geschick und falkenartigen Weitblick konnte manche gefährliche Klippe sicher umschifft werden. Ein Gräuel sind ihm sogenannte Falkenhöfe, in denen Greifvögel unter teilweise miserablen Bedingungen gehalten und kommerziell ausgeschlachtet werden. Die SFV hat sich unter seiner Führung immer von solchen Betrieben distanziert, weil diese mit der wahren Falknerei nichts bis wenig zu tun haben. Die heute etwa zehn aktiven Falkner der Schweiz sind keine „Greifvogelherumtrager," sondern vielmehr wirkliche Jäger, die mit ihren fliegenden Kumpanen einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung der regionalen Krähenplage leisten. Ist die Beizjagd auf Krähen doch die, aus ökologischer Sicht, am besten vertretbare und zugleich eine der effizientesten Methoden, die Schwarzröcke zu dezimieren. Ein Beizvögel würde in einem Winter, bei genügendem Zeiteinsatz des Falkners, locker an die hundert Krähen fangen. Leider ist das Zeitbudget nicht bei jedem Falkner derart gross; aber man kann von einer durchschnittlichen Strecke von sechzig bis achtzig Krähen pro Falkner und Beizsaison ausgehen, was gesamtschweizerisch sicherlich keine Reduktion der Krähenbestände ausmacht, regional aber, auch Dank einem gewissen Vergrämungseffekt, zu einer Linderung des Krähenproblems führt. |
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Wanderfalke von Daniel Kleger auf dem Block. Rechts der alles durchdringende Blick des Habichts. |
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Doch nun zur Tagung selber. Wegen des zu feiernden Jubiläums konnte eine speziell grosse Menge Gäste und Zuschauer begrüsst werden. Unter Ihnen der Präsident des Schweiz. Patentjäger und Wildschutzverbandes, Alex Schwestermann und zahlreiche Vertreter der örtlichen Jagdverwaltungen und Revierbesitzer, sowie der Herr Regierungsrat, Schiesser Franz, aus dem Kanton Glarus. Das Jagdgebiet erstreckte sich über das Zürcheroberland sowie die gesamte Linthebene und umfasste daher Teile der vier Kantone Zürich, St. Gallen, Glarus und Schwyz. In verdankenswerter Weise erteilten uns alle diese Kantone ohne grosses Getue die Jagdbewilligung. Unter den Falknern waren auch Ausländische Mitglieder anwesend. So Jürgen Schuster, Nils Meyer-Först und Peter Dirolf aus Deutschland und Kurt Fässler aus Österreich. Die Schweizerfalkner waren Pierre Basset, Daniel Kleger, Hermann Schwab, Hugo Büchler und Klaus Agten. Insgesamt waren zehn Beizvögel mit von der Partie, wobei es sich um acht Wanderfalken und zwei Habichte handelte. Diese wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Zu jeder Gruppe wurde, unter der perfekten Organisation von Lokalmatador, Dr.Gregor Neugebauer, ein Kleinbus mit den Zuschauern zugeteilt und dann ging es am Freitagmittag ein erstes Mal hinaus zur Beizjagd. Besonders für die Habichte erwies sich das Jagdgebiet im Zürcheroberland als paradiesisch. Vielleicht wegen dem sehr milden Wetter waren für die Falken in der Linthebene die Möglichkeiten etwas schlechter, denn die dort beheimateten riesigen Krähenschwärme waren teilweise unauffindbar. Nach getaner Arbeit versammelten wir uns wieder beim Hotel, wo wir nach einem herrlichen Falknerabendessen in den Genuss des Diavortrages von Stefan Zurschmitten kamen. Die fantastischen Aufnahmen aus unserer heimischen Fauna und Flora brachten die Zuschauer zum Entzücken. |
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Ein erfolgreiches Duo; Hugo Büchler mit seinem Habicht. Rechts Klaus Agten mit seiner Leyla nach erfolgreichen Jagdflug. |
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Am Samstagmorgen wurde dann im Hotel „Hasenstrick" die Jubiläumsgeneralversammlung abgehalten. Die üblichen Geschäfte wurden äusserst speditiv abgewickelt. Hauptpunkt der Versammlung war sicherlich die Ehrung unseres Präsidenten Toni Lutz. Nach der Laudatio, abgehalten durch ein anderes Gründungsmitglied, Werner Rentsch sowie durch Alex Agten, wurden unserem Vorsitzenden zahlreiche Geschenke überreicht. Ein Präsent erhielt er in Form eines Buches vom Vorsitzenden des Deutschen Falkenordens, Prof. Christian Saar, überreicht mit den besten Wünschen und Grüssen durch Jürgen Schuster. Zum Jubiläum liess der Vorstand unter der Federführung von Werner Kitzmann, ein wunderschönes Vereinsabzeichen kreieren, welches von Vereinigungsmitgliedern gekauft werden konnte. |
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Der Wanderfalke von Hermann Schwab verteidigt „seine" Krähe. Ein mantelnder Habicht auf seiner verdienten Mahlzeit. |
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